Über dieses Buch
Die Geschichte der Griechenlandkrise ist eine Geschichte von Betrug und Selbstbetrug.
Lassen
Sie sich die Griechenlandkrise von jemand erklären, der von ihr profitiert hat.
Hier kommt ein waschechter Steuerbetrüger zu Wort. Er wird Ihnen erklären, wie einfach
Steuerbetrug in Griechenland ist. Hier spricht mal kein Politiker oder
Wirtschaftsfachmann. Hier spricht einer, der weiß wie es in Griechenland
funktioniert. Hier wird Ihnen das griechische System anhand von eigenen
Erfahrungen und vielen Erlebnissen erzählt. Aber auch die harten Fakten kommen
nicht zu kurz. Alle Daten und Zahlen zu den Kosten der »Griechenlandrettung«
und der griechischen Wirtschaft sind knallhart recherchiert.
Stürzen
Sie sich also hinein in eine Welt aus Korruption, Betrug, Täuschung und
Fälschung. Sehe Sie das alles einmal mit den Augen eines Steuerbetrügers, der
dieses System für sich arbeiten ließ.
Und
bedenken Sie bitte: Der Albtraum ist noch nicht zu Ende.
Wussten
Sie, dass der griechische Ministerpräsident, der Griechenland in den Euro
gemogelt hat, Pensionsansprüche aus Deutschland hat?
Wussten
Sie, dass das griechische Verteidigungsministerium die Lizenzen für die Eröffnung
von Kiosken verteilt?
Wussten
Sie, dass Sie es als Eigentümer eines LKW in Griechenland ganz legal zu echtem
Reichtum bringen können?
Kennen
Sie eigentlich den Unterschied zwischen einem Schmiergeld und einen »kleinen«
Umschlag?
Wissen
Sie, wie viele Milliarden Euro, Deutschland bisher für Griechenland locker
gemacht hat?
Wissen
Sie, wohin diese Milliarden geflossen sind?
Wo sind
die Menschen eigentlich reicher? In Deutschland oder vielleicht doch in
Griechenland?
Dieses
Buch erklärt bis ins Detail, wie Steuerhinterziehung und das Waschen von
Schwarzgeld in Griechenland funktioniert. Es wird erklärt, warum der
griechische Staat beides sogar noch fördert und wir, das alles letztlich
finanzieren.
Ist das wirklich alles alternativlos?
Eine
Mehrheit in der Bevölkerung steht schon lange nicht mehr hinter den deutschen Rettungsmaßnahmen
für Griechenland. Das gilt übrigens nicht nur für die deutsche Bevölkerung,
sondern auch für die Menschen in Griechenland. Das hat seine Gründe.
Weder
in Deutschland noch in Griechenland wird den Menschen nachvollziehbar
erläutert, wofür die Rettungsmilliarden benötigte werden und wohin das Geld
fließt.
Wenn
es um Art und Höhe der deutschen Hilfe für das hochverschuldete Griechenland
geht, erhält man zudem widersprüchliche Angaben von Politikern und Fachleuten.
Viele weichen auch aus, andere meinen die Angelegenheit groß oder klein reden
zu müssen.
Da
gibt es die, die meinen alles verharmlosen zu müssen, um sich so als besonders
gute Europäer darzustellen. Das sind die Musterknaben. Dahinter steckt aber
nicht immer Idealismus. Gerade bei den Politikern in Straßburg und den
Bürokraten in Brüssel hat das auch viel mit Ideologie, Karrierismus und verordneten
Denkverboten zu tun.
Es
gibt aber auch die, die dramatisieren und meinen in diesem Zusammenhang, den
Untergang des Abendlandes beschwören zu müssen. Dabei hängt das Schicksal
Europas und seiner Bewohner nicht am Euro. Vielleicht ist sogar das Gegenteil
der Fall. Vielleicht funktioniert ein Europa ohne Euro viel besser!
Damit
Sie wissen, wo Sie mich einzuordnen haben, werde ich Ihnen vorab meine persönliche
Meinung offenlegen:
Ich
halte den Euro in seiner jetzigen Konstruktion für fehlerhaft und bereits gescheitert.
Ich denke die zahlreichen strukturellen Mängel lassen sich längst nicht mehr dadurch
beheben, dass man sie mit vielen Milliarden Euro zukleistert. Ich weiß, dass
das hart und kompromisslos klingt. Bezogen auf den Euro mag das auch so sein.
Für mich ist die Zukunft der Europäischen Union aber so bedeutsam, dass ich
nicht bereit bin, diese Zukunft an das Schicksal einer kränkelnden Währung zu
koppeln.
Ich
habe von 2002 bis 2012 in Griechenland meinen ersten Wohnsitz gehabt. Ich habe
erlebt, was es bedeutet, wenn man so unterschiedliche Volkswirtschaften, wie
die Griechenlands und die Deutschlands in eine gemeinsame Währung zwingt. Man
hätte sich die Übersetzung der Maastricht-Kriterien in das Griechische bereits
ersparen können. Diese Kriterien hatten hier zu keinem Zeitpunkt irgendeine
Bedeutung und werden auch niemals in Griechenland eine Bedeutung haben.
Lassen
Sie sich von mir aus erster Hand erzählen, wie es wirklich in Griechenland
aussieht und was sich dort in den letzten 15 Jahren abgespielt hat. Hier bekommen
Sie einen authentischen Bericht.
Für
mich ist die Widereinführung der D-Mark schon längst eine planbare Option. Ich
habe auch keine Angst vor einem »Grexit«. Ich bin sogar überzeugt, dass die
Drachme für Griechenland geradezu die Rettung aus der wirtschaftlichen Misere ist.
Der Euro
Die
Geschichte von Griechenland und dem Euro war von Anfang an eine Geschichte von Lügen
und Betrügereien auf der einen Seite und institutionellen Versagen auf der
anderen Seite. Zur Erläuterung muss man in die frühen 90iger Jahre
zurückblicken. Ich stelle Ihnen kurz dar, wie die Einführung des Euros damals
von den maßgeblich Beteiligten beurteilt wurde und in welchem Maß schon damals
Verlautbarung und Realität auseinander lagen.
Am 6.
September 1990 veröffentlichte der Zentralbankrat der deutschen Bundesbank eine
Stellungnahme zu einer möglichen Gemeinschaftswährung mit folgenden Worten:
»Die
teilnehmenden Volkswirtschaften werden (durch eine gemeinsame Währung) auf
Gedeih und Verderb miteinander verbunden. Welche Wirkungen sich hieraus –
insbesondere auch für den Geldwert – ergeben, wird wesentlich von der
Wirtschafts- und Finanzpolitik, sowie dem Verhalten der Tarifpartner in allen
Mitgliedsstaaten beeinflusst. Sie müssen den Erfordernissen einer Wirtschafts-
und Währungsunion voll gerecht werden.«
Ähnlich
beurteilte der Deutsche Bundestag die Erwartungen an die Teilnehmer der
Währungsunion, anlässlich der Ratifizierung des Maastricht-Vertrages am 18.
Dezember 1992:
»Beim
Übergang zur dritten Stufe der Wirtschafts- und Währungsunion werden die Stabilitätskriterien eng und
strikt auszulegen sein.«, und:» Die Natur der Kriterien bedingt es, dass ihre
Erfüllung nicht nur statisch gesichert werden kann. Ihre dauerhafte Erfüllung
muss vielmehr auch aus dem Verlauf des Konvergenzprozesses glaubhaft sein.«
Auf
diese Passagen bezog sich auch das Bundesverfassungsgericht in seiner Entscheidung
vom 12. Oktober 1993.
Auch die
anderen deutschen und europäischen Institutionen verwiesen stets auf die
strengen Kriterien, die mit der Einführung des Euros für die teilnehmenden
Staaten verbunden wären.
Im
Vertragswerk zur Währungsunion wird die herausragende Bedeutung der
Stabilitätskriterien explizit formuliert. Als Stabilitätskriterien werden unter
anderen zwingend gefordert, dass das Verhältnis zwischen dem öffentlichen
Defizit und dem Bruttoinlandsprodukt 3 Prozent nicht übersteigen darf und, dass
das Verhältnis des öffentlichen Schuldenstandes zum Bruttoinlandsprodukt 60
Prozent nicht übersteigen darf.
Aus den
unterschiedlichen Verlautbarung dieser Zeit ergibt sich zweifelsfrei, dass die
Brisanz der öffentlichen Verschuldung einzelner Länder für eine Gemeinschaftswährung
bekannt war. Mit den Kriterien bestand zudem eine gute Grundlage für einen
gemeinschaftlichen Währungsraum. Außerdem zeigten sich die Beteiligten
entschlossen, sich diesen Kriterien dauerhaft zu unterwerfen.
Betrachtet
man diese Kriterien und den Willen der Vertragsstaaten diese umzusetzen und
einzuhalten, dann hätte man völlig zweifelsfrei schon zur Mitte der 90iger
Jahre erkennen müssen, dass eine Mitgliedschaft Griechenlands in der
Währungsunion mittelfristig überhaupt nicht möglich gewesen wäre. Ein Blick auf
die griechische Wirtschaft sprach bereits eine eindeutige Sprache. Alle
Parameter waren uneinholbar weit weg von diesen Kriterien.
Griechenland
litt schon damals unter seinem notorischen Schuldenproblem. Schon in den 80iger
Jahren stand der griechische Staat mehrmals dicht vor einem Bankrott. In den
90iger Jahren haben sich die entsprechenden Kenngrößen nicht erkennbar
verbessert. So ergab sich anhand der Beitrittskriterien folgendes Bild:
Beitrittskriterium:
Grad der Verschuldung
Zielgröße:
Maximal 60 Prozent Verhältnis des öffentlichen Schuldenstandes zum
Bruttoinlandsprodukt.
Für die
90iger Jahre wurden von Griechenland folgende Werte gemeldet:
(1992 98,8 Prozent); (1993 111,6 Prozent);
(1994 109,3 Prozent); (1995 110,1 Prozent);
(1996 111,6 Prozent); (1997 108,7 Prozent).
(Quelle:
Europäisches Währungsinstitut Konvergenzbericht 1998)
Für das
Jahr 1998 lag der Wert ebenfalls deutlich über 100 Prozent und stieg in den
folgenden Jahren, trotz Wirtschaftswachstum, sogar noch an. Heute wissen wir,
dass diese viel zu hohen Werte sogar noch durch unterschiedliche Methoden
geschönt und verfälscht wurden.
Wäre
dieses Maastricht Kriterium also zur Anwendung gekommen, dann hätte
Griechenland zu keinem Zeitpunkt der Währungsunion beitreten können. Dass
dieses doch geschah hatte zwei Ursachen:
1.
Die
griechische Regierung versicherte wortreich und mit zahlreichen »Fakten«
hinterlegt, dass durch die bereits umgesetzte Konsolidierungspolitik das
Gesamtdefizit mittelfristig Schritt-für-Schritt reduziert werden würde.
Daraufhin haben die europäischen Währungshüter mit Griechenland weitere
Vereinbarungen getroffen, dass das Gesamtdefizit in den folgenden Jahren
zurückzuführen sei. Das war völlig illusorisch. Um dieses zu erreichen, hätte Griechenland
nämlich dauerhaft oder zumindest für viele Jahre einen spürbaren
Haushaltsüberschuss in den Jahren ab 1998 erwirtschaften müssen.
Haushaltsüberschüsse
hatte es aber in Griechenland schon seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben.
Griechischen Fachleuten war damals schon klar, dass die »Struktur der
öffentlichen Finanzen« auch für die Zukunft hohe Defizite zur Folge haben
würde.
2.
Griechenland
konnte sich damals darauf verlassen, bei weitem nicht der einzige
Beitrittskandidat zu sein, dessen Gesamtverschuldungsniveau weit über dem 60
Prozent Kriterium lag. Mit Italien und Belgien gab es zwei Staaten, die sogar
verhältnismäßig noch höher verschuldet waren. Aus politischen Gründen waren
aber diese beiden Staaten als Mitglieder in der Euro-Währungsunion quasi
gesetzt. Immerhin waren es Gründungsmitglieder der Europäischen Gemeinschaft.
Es war
der griechischen Administration daher klar, dass eine Aufnahme möglich war,
ohne dass dieses Kriterium tatsächlich erreicht wurde.
Entscheidend
war schlussendlich auch nicht dieses Kriterium, sondern das 3 Prozent Kriterium
der öffentlichen Neuverschuldung. Der griechischen Regierung war klar, dass
sich an dieser Hürde ein Beitritt entscheiden würde. Darum legte die
griechische Regierung hier besonderen Wert auf »gute Zahlen« und dabei wurde
wirklich mit allen Tricks gearbeitet. Die von der griechischen Regierung
gemeldeten Werte sollten unter der 3 Prozent-Messlatte liegen. Das war ein
staatspolitisches Ziel der höchsten Kategorie.
Dabei
waren die Ausgangsvoraussetzungen denkbar schlecht. Bedauerlicher Weise stand
Griechenland zudem mit seinen katastrophalen Werten weit abgeschlagen alleine
auf dem letzten Platz. Selbst Italien stand ein ganzes Stück vor Griechenland. Hier
half also ein bisschen mogeln nicht weiter. Hier musste planmäßig und
systematisch gefälscht werden. Hierzu holte sich die griechische Administration
sogar duzende von »Spezialisten« aus Westeuropa und den USA nach Athen. Ich
nenne keine Namen, um mir juristischen Ärger zu ersparen. Es ist jedoch
allgemein bekannt, dass sich renommierte Banken und
Unternehmensberatungsgesellschaften an diesen Maßnahmen beteiligten. Dabei
wurde in zwei Richtungen vorgegangen:
1.
Verschleierung von Staatsschulden
Auf der
einen Seite betrieb die Regierung alle Maßnahmen, um durch Bilanztricksereien
die Schulden zu reduzieren. Es wurden Geschäfte getätigt, die im Ergebnis die
griechische Neuverschuldung geringer erschienen ließen. Als probates Mittel
erschienen hier »Cross Currency Swaps«. Durchgeführt wurden diese Geschäfte,
sowie ähnliche Transaktionen mit Finanzderivaten von internationalen Banken in
London und New York.
Das
Ergebnis dieser Geschäfte war ein optisch geringerer Schuldenstand. Dieser
reduzierte Schuldenstand existierte jedoch tatsächlich nur auf dem Papier. In
der Realität haben diese Transaktionen sogar dazu geführt, dass sich die
Staatsverschuldung erhöht hat. Außerdem zahlte die griechische Administration
für derartige Geschäfte den beteiligten Banken Provisionen von zirka
450.000.000 US-Dollar.
Es gab
beispielsweise kurz vor der Einführung des Euro ein Projekt des griechischen
Finanzministeriums mit dem Namen »Aeolos« (griechischer Gott des Windes). Bei
diesem Projekt wurden bei einer New-Yorker Bank Cross-Currency-Swaps im Wert
von 10 Milliarden US-Dollar getätigt. Im Ergebnis nur dieser einen Transaktion
fielen Kosten in der Höhe von über einhundert Millionen US-Dollar an und der
griechische Schuldenstand reduzierte sich kurzfristig auf dem Papier um rund
eine Milliarde Dollar.
2.
Fälschung von Unterlagen
Die im
ersten Punkt aufgeführten Geschäfte mit Finanzderivaten waren zweifelhaft und
wirtschaftlich unklug, jedoch bewegten sie sich nicht im Bereich der
Illegalität. Da die Finanzlöcher in Griechenland aber so groß waren, dass diese
Maßnahmen nicht ausreichten, wurden sie durch weitere Maßnahmen ergänzt, die
hoch kriminell und betrügerisch waren.
So
wurden beispielsweise Haushaltsposten komplett aus der Statistik entfernt, um
das Volumen des Staatshaushaltes geringer erscheinen zu lassen. Es hätte damals
gereicht, wenn die Kontrolleure in Brüssel und Frankfurt am Mai einen
Auszubildenden aus dem ersten Lehrjahr an das griechische Zahlenwerk gesetzt
hätten. Man hätte nur die Haushaltsposten auf Plausibilität überprüfen müssen
und dann sofort feststellen können, dass ganze Ausgabenbereiche gar nicht
aufgeführt wurden. Besonders löchrig waren die Angaben aus dem
Verteidigungsministerium. Hier fehlten Ausgabenposten in Milliardenhöhe. Andere
Posten wurden willkürlich reduziert.
In
Zahlen sah das Ergebnis dann wie folgt aus:
Auf der
Basis der von der griechischen Regierung gelieferten Daten, übermittelte das
Statistische Bundesamt der Bundesregierung folgende Haushaltssalden für
Griechenland:
1998: -3,1
Prozent
1999 -1,8 Prozent
2000 -1,1 Prozent
Für das
Jahr 2001 wurde sogar ein Überschuss im griechischen Staatshaushalt von 0,4
Prozent prognostiziert.
(Quelle:
Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode Drucksache 14/8084 Antwort des Parlamentarischen
Staatssekretärs Karl Diller auf eine Anfrage des Abgeordneten Herbert
Frankenhauser)
Bei
diesen Zahlen stützte sich das Statistische Bundesamt auf Angaben aus der
Herbstprognose 2001 der EU-KOM. Diese wiederrum bezog sich auf Daten der
griechischen Statistikbehörde.
Um diese
Zahlen richtig einordnen zu können sollte man sich die Angaben der griechischen
Statistiker zu den Haushaltsdefiziten vor dem Beitritt in die
Euro-Währungsunion anschauen:
1985 -11,6
Prozent
1990 -15,9
Prozent
1991 - 11,5 Prozent
1992 . 12,8 Prozent
1993 -13,8 Prozent
1994 -10,0 Prozent
1995 -10,2
Prozent
Es ist logisch,
wirtschaftlich und fiskalpolitisch überhaupt nicht erklärbar, warum die
griechischen Staatsfinanzen in nur fünf Jahren ihre Neuverschuldung komplett
beendet haben sollten. Trotz Reformanstrengungen und Wirtschaftswachstum waren
die Angaben für die Jahre ab 1997 nicht erklärbar. Um diesen Fehler zu erkennen
hätte es schon ausgereicht, Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen
auszuwerten.
Es ist überhaupt
nicht nachvollziehbar und unentschuldbar, dass diese Widersprüche damals
niemandem aufgefallen sein sollten. Selbst die stets hochgelobte Deutsche
Bundesbank hat in ihren Veröffentlichungen fast gleichlautende Daten verwendet
und nicht „hörbar“ auf die Diskrepanzen hingewiesen.
Ich
persönlich erkläre mir das mit der Überheblichkeit und Maßlosigkeit der
Eurobürokraten. Für mich haben die Beteiligten durch diese Fehler ihre
Inkompetenz eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Soweit
ich es in Erfahrung bringen konnte, hatten diese historischen und
verhängnisvollen Fehler für keine der beteiligten Personen irgendwelche
Konsequenzen.
Auf der
Basis dieser gefälschten und nur schlampig geprüften Zahlen stimmten die
EU-Finanzminister am 5. Juni 2000 der Aufnahme Griechenlands in die Eurozone
zu. Am 1. Januar 2001 wurde Griechenland zwölftes Mitglied der Eurozone. Schon
im Jahr 2002 sickerten erste Berichte über gefälschte griechische
Haushaltszahlen aus Brüssel an die Öffentlichkeit durch. Anfangs wurde noch
nicht einmal dementiert. Von dem wahren Ausmaß der Fälschungen konnte man sich
auch jetzt noch kein Bild machen. Intern wurden die Defizitwerte jedoch schon
moderat korrigiert.
Trotzdem
ging das Fälschen fröhlich weiter. Um die Regierungen der Eurozone zu beruhigen
wurden von Griechenland in den Jahren von 2002bis 2010 jedes Jahr fantastische
Wachstumswerte der Volkswirtschaft gemeldet. So wollte man das angeblich hohe
Wirtschaftswachstum als Lösung des Schuldenproblems verkaufen.
Allein
für die Jahre 1999 bis 2007 meldete die griechische Regierung ein
durchschnittliches jährliches Wachstum von 4,2 Prozent. Das war einer der
besten Werte in der Eurozone. Zum Vergleich meldete Deutschland für diesen
Zeitraum ein wirtschaftliches Wachstum von 1,6 Prozent im Jahresdurchschnitt.
Auch
diese Wachstumsraten wurden nicht hinterfragt. Schnell hätte jedem klar sein
müssen, dass sie fast ausschließlich aus privaten Konsum und öffentlicher
Neuverschuldung zu erklären waren. Damit führten diese hohen Wachstumsraten
nicht etwa zum Abbau der Staatsdefizits, sondern lediglich zu weiteren
Verschuldung.
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