Griechische Altschulden
Ein wichtiges Element eines geordneten Ausstiegs
Griechenlands aus der Eurozone ist die Frage der griechischen Altschulden. Für
diese Schulden in dreistelligem Milliardenumfang haften zum größten Teil die
Eurogeberländer und hier vor allem Deutschland.
Es war jedem Sachverständigen von Begin der griechischen
Schulendkrise an klar, dass es niemals zu einer vollständigen Rückzahlung
dieser Schulden kommen würde. Insofern ändert sich die Lage durch den Grexit
nicht grundlegend. Im Zusammenhang mit dem Grexit kommt es jedoch zu einer
»Stunde der Wahrheit«. Wie wird also weiter verfahren werden, mit
Zahlungsansprüchen gegen den griechischen Staat, die schon längst substanzlos
sind und nur noch auf dem Papier existieren?
Ich gehe nicht davon aus, dass Geberländer wie Deutschland
und Frankreich zweistellige Milliardenbeträge überweisen werden, um die
griechischen Schulden zu tilgen. Derartige Zahlungen wären beispielsweise in
Frankreich politisch nicht durchsetzbar.
Andererseits würde die bestehende Schuldenlast den
griechischen Staat mittelfristig vollständig erdrücken und ihm jede Möglichkeit
nehmen sich wieder positiv zu entwickeln.
Ich gehe davon aus, dass es zu einer Art »Bad Bank« für
Griechenland kommen wird. Ich gehe auch davon aus, dass die EZB bereits an
einem entsprechenden Konzept arbeitet. Soweit es hierzu neue Entwicklungen gibt
werde ich dieses Kapitel entsprechend erweitern.
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