Raus aus dem Euro!
Europa leidet unter dem Euro. Es wird Zeit, dass wir offen
darüber sprechen. Es gibt Menschen, die von der Finanzkrise profitieren. Es
wird Zeit, dass wir sie benennen!
Die reichen Griechen
Während sich in Deutschland der Widerstand gegen den Euro
erst langsam in der Politik formiert, sind in Griechenland die Würfel längst
gefallen. Zuerst waren es die reichen Griechen, die ihr Geld ins Ausland
gebracht haben und die sich in ihre Villenetagen in London und Paris
zurückgezogen haben.
Der griechische Mittelstand
Dann folgte der griechische Mittelstand, der seine
»griechischen« Euros ins Ausland schaffte. Jetzt investierten Griechen nicht
mehr nur in immobilen Superluxus, sondern auch in gute Citylagen beispielsweise
in Berlin, München oder Hamburg.
Mittlerweile sind Anlagekonten bei griechischen Banken fast
vollständig abgeräumt.
Aber nicht nur mit dem Euro, sondern auch mit ihren Füßen
haben die Griechen bereits über die Zukunft der Gemeinschaftswährung
abgestimmt.
Die Flucht in die Sozialsysteme
Es waren wieder zuerst die Reichen, die ihre griechische
Heimat nur noch als Touristen besuchten. Dann folgten die jungen und gut
ausgebildeten Griechen, die der Arbeitslosigkeit und den fehlenden Perspektiven
durch Auswanderung entkommen wollten.
Der aktuelle Trend ist die Einwanderung von verzweifelten
Griechen in die Sozialsysteme der Geberländer der Eurozone.
Was diese Menschen zurücklassen ist ein Land in
wirtschaftlichem Niedergang und mit einer öffentlichen Verwaltung im
Rückwärtsgang. Für alles machen die Menschen die Politiker der Geberländer und
die europäischen Bürokraten verantwortlich. Mehrheitlich stehen die Griechen
schon längst nicht mehr hinter den Forderungen und Vorgaben von EZB, IWF und
Europäischer Union.
Es ist wirklich nur noch eine Frage der Zeit bis die
griechische Bevölkerung »NEIN« sagt. Was passiert eigentlich dann?
Die Frage ist daher nicht, ob wir in Deutschland den Euro
wollen oder nicht. Die Frage lautet vielmehr, wie gelingt es einen geordneten
Ausstieg zu organisieren.
Alle Macht geht vom Volk aus
Stellen Sie Sich eine Europäische Union vor, in der wichtige
Entscheidungen von der Bevölkerung direkt getroffen werden. Stellen Sie sich
vor, es würde Volksabstimmungen über den Beitritt neuer Staaten in die
Gemeinschaft, über den Euro und über jedes einzelne »Rettungsprogramm« geben.
Vieles würde anders aussehen. Vieles wäre uns erspart geblieben. Vieles wäre
besser geregelt. Viele Menschen könnten sich viel mehr mit diesem Europa
identifizieren. Brüssel läge dann nicht mehr auf einem anderen Stern, sondern
mitten in Europa.
Bin ich schon antieuropäisch, weil ich das so sehe? Ist es
Euroskepsis, wenn ich nicht alle Entscheidungen den Bürokraten in Brüssel
überlassen möchte? Ist es nicht verständlich, dass ich das Schicksal unseres
Landes nicht Politikern überlassen möchte, die ich nicht wählen konnte?
Der europäische Gedanke
Ich bin Befürworter des europäischen Gedankens. Ich wünsche
mir aber Politiker, die keine Angst vor der Meinung ihres Volkes haben.
Darum habe ich an die Politiker in Deutschland und der
Europäischen Union auch eine konkrete Forderung: »Fragen Sie die Bevölkerung!«
Ich wünsche mir Volksabstimmungen zu allen wichtigen Entscheidungen der
Europäischen Union. Nicht mehr und nicht weniger!
Ich bin fest davon überzeugt, dass das die Strukturreform
wäre, die die Europäische Union jetzt dringend bräuchte. Für mich sind
Volksabstimmung zu wichtigen europäischen Thema der Schlüssel zu einem »Europa
der Bürger.
Volksabstimmungen und aktive Beteiligung der Bürger, anstatt
hoch alimentierte Bürokratie in Brüssel wären eine grundlegende
Demokratisierung der Europäischen Union. Diskussionen, die facettenreich in der
Öffentlichkeit geführt werden, würden dann übereilte Entscheidungen und
Fraktionszwang ersetzen.
Ich bestehe so vehement auf diese Forderung, nicht weil ich
denke, dass durch Volksabstimmungen viele Dinge schlicht verhindert werden. Ich
denke mir, das wird in der Regel nicht passieren. Vielmehr werden
Volksabstimmungen unsere gewählten Volksvertreter dazu bewegen, uns die Dinge
besser und genauer zu erläutern. Es wird das passieren, was gerade bei den
Rettungspaketen für Griechenland nicht passiert ist. Die Politiker werden sich
Mühe geben müssen, für ihre Pläne bei uns zu werben und uns diese Pläne viel
genauer erläutern. Ich denke, dann ist auch Schluss mit der Alternativlosigkeit
und den völlig übereilten Beschlüssen.
Alternativen
Eines haben mir meine Erfahrungen in Griechenland gezeigt:
Es gibt zu allem eine Alternative.
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